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Führung durch die SBB-Betriebszentrale in Olten

17.11.2015 - Am 17.11.2015 wurde die Betriebszentrale Mitte in Olten eröffnet. Hier der Bericht dazu



Auf der Facebook-Seite von SBB-CEO Andreas Meyer gab es letzte Woche in einem Wettbewerb eine Führung durch die neue SBB-Betriebszentrale in Olten zu gewinnen. Zusammen mit neun Anderen durfte ich am Dienstag an der offiziellen Eröffnung teilnehmen.

Man sieht das Gebäude schon bei der Einfahrt in den Bahnhof Olten. Es ist beeindruckend und riesig. An diesem „grossen Tag“ bewachten zwei Mitarbeitende der SBB Transportpolizei die Eintrittsschleusen, sie sonst nur mit einem Badge betreten werden können.

Zuerst gab es Kaffee und Gipfeli und erste Gespräche. Danach wurden wir in drei Gruppen eingeteilt. Ich wurde in der „Mediengruppe“ von Andreas Meyer durch die Betriebszentrale geführt. Beim ersten Halt wurde uns gezeigt, wie im Notfall das Gebäude mit Strom versorgt wird: Mittels Batterien könnten die Stellwerkanlagen maximal 60 Minuten mit Strom versorgt werden, sollte das Ortsnetz ausfallen. In der Realität springen aber die aus vier Dieseltanks gespiesenen Notstromgeneratoren bereits bei kleinsten Schwankungen schon nach rund 5 Sekunden an. Mit den vier Stromgeneratoren könnten 600 Einfamilienhäuser mit Strom versorgt werden.

Das Gebäude ist redundant aufgebaut. Fällt im Notfall eine Seite des Gebäudes technisch aus, kann mit der anderen Seite der ganze Betrieb aufrechterhalten werden. Diese Zweiteilung gehört zum Grundkonzept des Gebäudes.

Dann gingen wir ins Allerheiligste, zum Technikraum der Betriebszentrale. Andreas Meyer testete, wie sicher der Raum ist. Auch ihm wurde die Tür nicht ohne Weiteres geöffnet, und das ist gut so!

Auch die IT ist in zwei Teile geteilt, von denen einer reicht, im Notfall die ganze Arbeit zu machen. Der IT-Bereich ist im dritten, der Kommandoraum im vierten Stock, was zur Sicherheit beiträgt. Die Aufteilung würde es ermöglichen, im Brandfall im Technikraum ein Feuer zu löschen, ohne dass arbeitende Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz verlassen müssten.

Ich hatte schon auf Bildern diese Bildschirme mit den komischen Linien und Zahlen gesehen. Nun wurde mir bewusst, dass eine Linie oder eine Nummer für einen Zug mit etwa 1000 Personen steht.
Der Begriff der „Stellwerkstörung“ wurde uns erläutert. Es gibt dafür hundert Gründe, z.B. Eis welches Weichen beschädigt, Vögel die einen Kurzschluss auslösen können, Steine welche technische Anlagen beschädigen oder ein Draht, der nicht mehr leitet. Die Zentrale sieht am Anfang nur, dass etwas nicht funktioniert und leitet dann entsprechend Massnahmen ein.

Mit der heutigen Technik ist es möglich, pro Sekunde 6000 Schaltungen zu machen. Beeindruckend!

Zum Schluss ging es aufs Dach, und ich sah, dass Olten echt schön ist.

Im Freien gab es dann ein Feuerwerk, und ein Plakat wurde entrollt.

Zu den Ansprachen eines Regierungsrates und des Oltner Stadtpräsidenten gab es Sirup. Denn auf dem ganzen Gelände gilt ein striktes Alkoholverbot. Auch wenn der CEO da ist.

Für mich war es das erste Mal, dass ich eine Betriebszentrale sehen durfte. Was wir am Dienstag in Olten sahen, war echt stark! Nochmals vielen Dank für den Wettbewerb und den Besuch.

Hier noch mehr Zahlen und Daten:
Von Olten aus werden Basel, Bern, Brugg und Luzern, inklusive der Zulaufstrecken der beiden NEAT-Achsen Gotthard und Lötschberg gesteuert. Es werden rund 3000 Signale, 2800 Weichen und 190 Bahnhöfe überwacht.



von Andrea Jerger


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